Diskurstage Listenhunde & Co
- Genetik, Gefährlichkeit, Umgang
vom 20.09. bis zum 22.09.2024 in 76275 Ettlingen-Bruchhausen (Karlsruhe)
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Die Veranstaltung ist aufgrund des hohen Praxisbezuges aus der langjährigen Erfahrung der Referenten, insbesondere für Trainer & Co. und Mitarbeiter/Ehrenamtliche von Tierheimen und Tierschutzorganisationen geeignet, aber selbstverständlich auch für den privaten interessierten Hundehalter.
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Freitag, den 20.09. „Genetik und Entwicklung“
Referent: Gerd Leder
Hundetrainer, Geograph, ehemaliger Mitarbeiter des verstorbenen Biologen und Verhaltensforschers Dr. Erik Zimen. Ein Spezialist für weltweit vorkommende landestypische Rassen und regionale Schläge, deren jahrtausendealte Ursprünge und die gezielte Nutzung und Entwicklung über die Jahrhunderte.
Jeder heute vorkommende Hundetypus ist das Ergebnis menschlichen Einflusses, zum Zweck des Überlebens.
Je nach landschaftlicher oder kultureller Region, ob als Gebrauchshunde aus den Bereichen der Jagd, der Viehzucht oder dem alltagstauglichen Nutzen, im direkten häuslichen Zusammenleben mit dem Menschen, unterscheiden sich die Verhaltensweisen nicht nur eklatant nach Nutzung und Ursprung, sondern eben auch nach Land, Region und Kultur.
Schon allein aus diesen Gründen erscheinen die vor über 20 Jahren gefassten Rasselisten nicht zwingend als das Maß der Dinge. Durch die Beschränkungen entwickelte sich, durch fast schon willenlos erscheinende Einkreuzungen, nicht nur ein regelrechter Sport des Umgehens der Gesetzgebung, sondern auch eine Verharmlosung anderer Rassen, die in praktischer Hinsicht, aus vielerlei Gründen, im Umgang durchaus eine größere Bedrohung darstellen können, als die auf den Landeslisten erfassten Hunde.
Der Freitag steht deshalb im Zeichen der Abstammungs- und Nutzungsgeschichte sämtlicher Listenhunde und aller weiterer, sich im Alltagsumgang als problematisch abzeichnenden Rassen und Schläge.
Samstag, den 21.09. „Gefährlichkeit und Umgang“ – Teil I
ReferentInnen: Silvana Morinelli, Stefan Engels, Vanessa Haitz
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Motivationen, die zur Beschädigung von Mensch und Tier führen können. Diese unterscheiden, beurteilen und einordnen zu können, bildet die solide Basis für jedes weitere zielführende Vorgehen.
Die einzelnen Aggressions- und deren Mischformen und die Abgrenzung zum Beutefang dienen der Einordnung der realen potenziellen Gefährlichkeit eines Hundes, aufgrund seines Verhaltens, was je nach Vorfall keine Entkräftung zulässt.
Dies unterscheidet sich jedoch häufig von der Einstufung der angenommenen Gefährlichkeit nach dem System der Rasselisten mit ihren einzelnen Kategorien, je Bundesland, die nur, wenn vom Gesetzgeber erlaubt, durch einen sogenannten „Wesenstest zur Verhaltensüberprüfung“ entkräftet erden kann.
Diese Themen, mir sehr vielen Beispielen aus der Praxis und einem kleinen Exkurs zur Besonderheit im Umgang mit Brachycephalen veranschaulicht, werden den Samstag und die anschließende Abschlussdiskussion bestimmen.
Sonntag, den 22.09. „Gefährlichkeit und Umgang“ – Teil II
ReferentInnen: Silvana Morinelli, Stefan Engels, Vanessa Haitz
Die oberste Priorität bei der Arbeit mir auffällig gewordenen Hunden haben die Themen „Sicherung“ und „Selbstschutz“, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Beschädigungsmotivationen.
Nicht jede Verhaltensweise, die als „Gefährlich“ eingestuft wurde, ist gesetzt. Auch in diesen Bereichen, gibt es die Möglichkeit einer professionellen Beurteilung und eines entsprechenden sogenannten Gegengutachtens.
Ebenso können massive organische Grunderkrankungen oder auch verzerrte Vorstellungen von Tierliebe und Tierschutz zu stark übersteigerten aggressiven Verhaltensweisen führen, was am Beispiel der vielen unwissend oder vorsätzlich importierten Herdenschutzhund-Schlägen aus ganz Eurasien sehr gut darstellbar ist.
Der Sonntag ist in erster Linie der Veranschaulichung und dem praktischen Umgang gewidmet und wird deshalb von sehr viel Erfahrungswissen, Anschauungsmaterial und der Analyse verschiedener Vorgehensweisen untermalt und zum Abschluss auch zur Diskussion freigestellt werden.
Zu den Personen:
Silvana Morinelli, Hundeverhaltenstrainerin, zusätzlich ausgebildet als Aggressionstrainerin, Naturtherapeutin und systemische Beraterin. Silvana verfügt über fundiertes Fachwissen und langjährige Praxiserfahrung. Sie unterstützt Tierheime im Umgang mit Hunden, coacht Hundetrainer und berät Menschen mit und ohne Hund auf Basis ihres ganzheitlichen Konzeptes.
Stefan Engels, Hundetrainer, mit dem besonderen Schwerpunkt in den Bereichen Resozialisierung, täglichem Umgang, Beratung und Handling von verhaltensauffälligen Hunden bei Aggression und Beutefang. Vorbereitung auf Verhaltensüberprüfung, TV und Hörfunk-Experte bei Fragen zu Aggressionsverhalten bei Listenhunden, sowie 14jährige Erfahrung in der umfassenden Betreuung verschiedenster Hunde des Tierschutzvereins Pitbull, Stafford & Co Köln e.V..
Vanessa Haitz, Tierpsychologin und Verhaltenstherapeutin für Hunde, Tierheilpraktikerin, Besitzerin des privaten Ehrenhofes für auffällig gewordene kranke Hunde aus Tierheimen und Tierschutzvereinen. Spezialistin für sogenannte Auslandshunde, Mehrhundehaltung und Hunde mit starken Auffälligkeiten in den Bereichen Angst- und Aggressionsverhalten.
Seminarzeiten:
Freitag und Samstag
Beginn 10.00 Uhr - Ende 18.00 Uhr
Pausen 11.30 Uhr - 11.45 Uhr
13.00 Uhr - 14.00 Uhr
15.30 Uhr - 15.45 Uhr
Diskussion 17.30 Uhr - 18.00 Uhr
Sonntag
Beginn 9.30 Uhr - Ende 17.30 Uhr
Pausen 11.00 Uhr - 11.15 Uhr
12.30 Uhr - 13.30 Uhr
15.00 Uhr - 15.15 Uhr
Diskussion 17.00 Uhr - 17.30 Uhr
Kosten und Verpflegung:
Preise:
3-Tage-Komplett-Paket pro Person 365 €
inkl. Speisen und Getränke
Einzeltages-Preis je Person je Tag 145€
inkl. Speisen und Getränke
Neben Frühstückssnacks und Obst in der ersten Pause und Kaffee und Kuchen in der letzten, gibt es noch an jedem Tag ein ordentliches vegetarisches Mittagessen mit Salat. In der Teilnahmegebühr sind sämtliche angebotenen warmen und kalten Speisen, Getränke und Snacks enthalten.
Allergien, Unverträglichkeiten und Ernährungsgewohnheiten werden gerne berücksichtigt.
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Dürfen Hunde mitgebracht werden:
Da es sich um eine rein theoretische Veranstaltung handelt, ist es nur in dringenden Fällen angeraten, Hunde mitzubringen.
Diese sollten die Tage im Seminarraum, mit mehreren Menschen und anderen Hunden, auch tragen können.
In schwierigen Fällen, sprechen Sie uns an, wir überlegen uns gemeinsam eine Lösung.