
Diskurstage Auslanshunde
- Genetik, Sozialisation, Umgang
vom 31.03. bis zum 02.04.23
3 Tage - 3 Referenten
Vollumfängliches Wissen aus jahrzehntelanger Praxiserfahrung
und Beobachtung, komprimiert in drei informativen Fachtagen,
mit vielen Bildern, Videos und Beispielen anschaulich präsentiert.
Wenn man von der Basis an lernen und verstehen möchte,
wie Hunde leben und kommunizieren,
ist man bei diesem Seminar genau richtig.
Veranstaltungstermin
vom 31.03. bis zum 02.04.2023
Die Veranstaltung ist sowohl für den interessierten Hundehalter als auch, aufgrund des hohen Praxisbezuges aus der langjährigen Erfahrung der Referenten, im Besonderen für Trainer & Co. und Mitarbeiter von Tierheimen und Tierschutzorganisationen geeignet.
Ablaufplan:
Tag 1, Genetik
Gerd Leder
Beginn 10.00 Uhr - Ende 18.00 Uhr
Pausen 11.30 Uhr - 11.45 Uhr
13.00 Uhr - 14.00 Uhr
15.30 Uhr - 15.45 Uhr
Diskussion 17.30 Uhr - 18.00 Uhr
Tag 2, Sozialisation
Stefan Kirchhoff
Beginn 10.00 Uhr - Ende 18.00 Uhr
Pausen 11.30 Uhr - 11.45 Uhr
13.00 Uhr - 14.00 Uhr
15.30 Uhr - 15.45 Uhr
Diskussion 17.30 Uhr - 18.00 Uhr
Tag 3, Umgang
Vanessa Haitz
Beginn 9.30 Uhr - Ende 17.30 Uhr
Pausen 11.00 Uhr - 11.15 Uhr
12.30 Uhr - 13.30 Uhr
15.00 Uhr - 15.15 Uhr
Diskussion 17.00 Uhr - 17.30 Uhr
Kosten und Verpflegung:
Die Teilnahmegebühr
für drei Tage beträgt 345 €
Einzeltage sind für jeweils
135€ buchbar.
In der Teilnahmegebühr sind sämtliche angebotenen warmen und kalten Speisen, Getränke und Snacks enthalten.
Neben Frühstückssnacks und Obst in der ersten Pause und Kaffee und Kuchen in der letzten, gibt es noch an jedem Tag ein ordentliches Mittagessen mit Salaten.
Allergien, Unverträglichkeiten und Ernährungsgewohnheiten werden gerne berücksichtigt.
Wir melden uns nach ihrer Anmeldung diesbezüglich bei Ihnen.
Anmeldungen bitte ausschließlich per Email an:
info@faszilation-hund.com
Dürfen Hunde mitgebracht werden:
Da es sich um eine rein theoretische Veranstaltung handelt, ist es nur in dringenden Fällen angeraten, Hunde mitzubringen.
Diese sollten die Tage im Seminarraum, mit mehreren Menschen und anderen Hunden, auch tragen können.
In schwierigen Fällen,
sprechen Sie uns an,
wir überlegen uns gemeinsam eine Lösung.
3. Tag Umgang
Vanessa Haitz
Tierpsychologin und Verhaltenstherapeutin für Hunde, Tierheilpraktikerin, Leiterin des privaten Ehrenhofes für auffällig gewordene kranke Hunde aus Tierheimen und Tierschutzvereinen.
Spezialistin für sogenannte Auslandshunde, Mehrhundehaltung und Hunde mit Auffälligkeiten in den Bereichen Angst- und Aggressionsverhalten.
Schon seit zwei Jahrzehnten ist der Auslandstierschutz fest in Deutschland etabliert und erfuhr vor allem während der Corona-Lockdowns noch einmal einen zusätzlichen Höhepunkt.
Dies führte zu einer nie dagewesenen Dichte an unterschiedlichen Hundetypen, welche weder an das enge Zusammenleben mit dem Menschen und dessen Erwartungen, noch an das Leben außerhalb eines festen Sozialverbandes mit anderen Hunden gewöhnt sind.
Die sogenannten Auslandshunde sind in der Regel ausnehmend gut „hündisch“ sozialisiert und erfassen ihre Umwelt nach natürlichen sozialen Kommunikationsformen, welche der allgemeinen Bewegungslogik folgen.
Dem entgegengesetzt stehen die in Deutschland bislang hauptsächlich etablierten Trainings- und Erziehungsmethoden der Konditionierung, langjährig an Hunden erprobt, die von Geburt an ein sehr enges an den Menschen angelehntes Leben gewöhnt sind und sich dementsprechend angepasst haben.
Aus diesem grundlegenden Widerspruch ergeben sich häufig Missverständnisse und Lücken in der Kommunikation, die zum einen Folgsamkeit verhindern und zum anderen nicht selten zu eklatanten Verhaltensauffälligkeiten führen.
Anhand von Beispielen und praxisnahen Erläuterungen ist ein einfacher Zugang zu eben dieser naturnahen Kommunikationsform der verschiedenen Hundetypen möglich.
Um somit Missverständnisse zukünftig vermeiden, aufzulösen oder auch Verhaltensauffälligkeiten in Richtungen lenken zu können, die in unserem sozialen Gefüge dem angestrebten Normalverhalten entsprechen.
2. Tag Sozialisation
Stefan Kirchhoff Verhaltensberater für Hunde und Pensionsbetreiber, ehem. Tierheimleiter und -mitarbeiter beim Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., stellv. Projektleiter des Tuscany Dog Project, Dokumentarist und Autor. Spezialist für Verhaltensbeobachtungen von Hunden innerhalb ihres zivilisatorischen Umfeldes in verschiedenen europäischen Ländern.
Die Sozialisation ist abhängig von dem Umfeld und der Struktur, in welcher sich der jeweilige Hund während seiner Entwicklung befindet und ist somit maßgeblich für dessen Verhalten und Kommunikation.
Häufig hat man ein mediengeprägtes Bild vom
armen leidenden Straßenhund vor Augen, wenn es um sogenannte Auslandshunde geht. Objektive Informationen über das tatsächliche Leben von Straßenhunden gibt es hingegen kaum.
Doch gerade das Wissen über die regionalen
Lebenssituationen der Straßenhunde vor Ort,
ermöglicht durch die gezielte Beobachtung
den Zugang zum Verständnis von naturnahem Sozialverhalten und der freien Kommunikation der Streuner, unter den jeweils unterschiedlichen Bedingungen.
Erst durch die Kenntnis vom ursprünglichen „normalen Alltag“ der Hunde lassen sich die meisten hier auftretenden Verhaltensauffälligkeiten leichter einordnen und somit auch neutraler beurteilen.
Anhand vieler beeindruckender Fotografien des Streuneralltags aus ausgewählten exemplarischen Ländern, wird ein eindrucksvolles Gesamtbild von den unterschiedlichen Lebensweisen der Streuner Europas präsentiert.
Dieser objektive Zugang zu den ursprünglichen Organisations- und Haltungsformen, den sozialen Strukturen und auch Alltagsthemen ist maßgeblich, um die Entstehung und verschiedenen Formen von Verhalten zu verstehen.
Ganz ohne die typisch grausamen Bilder aus dem medienwirksamen Tierschutz.
1. Tag Genetik
Gerd Leder
Hundetrainer, Geograph, ehem. Mitarbeiter des verstorbenen Biologen und Verhaltensforschers Dr. Erik Zimen.
Spezialist für landestypische Rassen und regionale Schläge, deren Ursprung, gezielte Nutzung und Entwicklung über die Jahrhunderte.
Jeder heute vorkommende Hundetypus ist das Ergebnis menschlichen Einflusses zum Zweck des Überlebens.
Die gezielte Selektion der nutzbaren Eigenschaften verschiedener Hundetypen, je nach der Geographie einer Region, ist der Ursprung unterschiedlichster Verhaltensweisen und Kommunikationsformen.
Das Wissen über diese Zusammenhänge eröffnet das Verständnis für die Hürden und Probleme, mit denen Hundehalter, Tierheimmitarbeiter und Trainer von Hunden, aus mittlerweile sämtlichen Ländern der Erde, tagtäglich zu tun haben.
Diese zweckorientierte Einflussnahme zur regionalen Nutzenoptimierung innerhalb der verschiedenen Kulturen führte schlussendlich zu den heutigen unterschiedlichen Formen, Typen und Verhaltensweisen von Hunden.
Je nach landschaftlicher oder kultureller Region, ob als Gebrauchshunde aus den Bereichen der Jagd, der Viehzucht oder dem alltagstauglichen Nutzen im direkten häuslichen Zusammenleben mit dem Menschen.
So unterscheiden sich die Verhaltensweisen nicht nur eklatant nach Nutzung und Ursprung, sondern eben auch nach Land, Region und Kultur.
Anhand der Optik je Region oder Land, lässt sich somit durchaus ein Rückschluss auf Ursprung, Verhalten, Bedürfnisse, Eigenschaften und Kommunikationsformen ziehen.
Dies eröffnet einen ersten verständnisvollen Zugang zu den, sich in unserer Lebens- und Wohnweise ergebenden, möglichen Problemen.